Interview mit Nora Roberts

Interview mit Nora Roberts

für die Romantische Bücherecke:

Interview mit Nora Roberts

 

Interview mit Nora Roberts – Isolde W. für die romantische Bücherecke (April 2000)

 

 

Interview mit Nora Roberts (von Das Erste.de)

Interview mit Nora Roberts anlässlich der neuesten Romanverfilmungen (von Das Erste.de):

  • In Ihren Romanen spielen aktive Frauen eine Schlüsselrolle. Wie wählen Sie die Themen Ihrer Geschichten aus? Was inspiriert Sie, Geschichten von starken Frauen zu erzählen?Ich bin nie ganz sicher, wie sich der Prozess des Geschichtenerfindens entwickelt oder wo die Ideen dazu herkommen. Ich glaube, Schriftsteller sind besonders empfänglich für Geschichten. Das ist unsere Aufgabe; das macht uns aus. Normalerweise beginnt eine Geschichte, wenn sich eine Situation begibt oder ein Charakter auftaucht, und ich dann beginne, darüber nachzudenken: „was wäre wenn…“. Was wäre, wenn eine Chefin, die einige Traumata erlitten hat, versuchen würde, ihren Erinnerungen zu entkommen. Und was wäre, wenn sie nach einem Jahr, in dem sie kreuz und quer durch die Staaten gefahren wäre, in einer kleinen Stadt in Wyoming ankommen würde. Und was, wenn… – auf diese Weise beginnt „Verschlungene Wege“. Es läuft immer darauf hinaus, dass ich diese Menschen in meinem Kopf habe und herausfinden will, was passiert.
  • Sie sind sehr kreativ. Bedenkt man die große Zahl von Romanen, die regelmäßig in kurzen Abständen von Ihnen veröffentlicht werden. Wie erfinden Sie so viele neue Geschichten und Charaktere? Welche Rolle spielt dabei die Inspiration?Ich glaube nicht daran, dass man auf eine Inspiration warten kann. Es ist vielmehr meine Aufgabe, mich hinzusetzen und mir auszudenken, was ich schreiben kann. Ich schreibe in der Tat sehr zügig, aber ich habe auch ein hohes Maß an Disziplin. Und ich liebe meine Arbeit, ich liebe den Prozess des Schreibens.

 

  • Ihre Romane – und natürlich auch die Filmadaptionen – handeln von Dämonen aus der Vergangenheit, von denen Ihre Figuren besessen sind. Sie sind somit eher romantische Thriller als reine Liebesromane. Was macht das Thrillergenre so interessant für Sie? Glauben Sie, dass Frauen die besseren Detektive sind? Haben sie die stärkeren Nerven?Ich mag es, in verschiednen Gattungen zu schreiben. Einige meiner Romane sind in der Art des romantischen „suspense“, andere sind echte Liebesgeschichten. Eine Gattung ist nicht einfacher oder schwieriger als die andere – sie sind einfach anders.

 

  • Was charakterisiert die Frauen in ihren Romanen? Wieviel von Ihnen selbst steckt in den Figuren?Wenn die Frauen in meinen Büchern alle ausgestanzte Pappfiguren wären und keine emotionalen Dimensionen hätten, wen würde das interessieren? Wer wollte darüber etwas lesen? Sie müssen für mich sehr real sein, dann sind sie auch für den Leser überzeugend, und wir interessieren uns dann dafür, in welche Situationen sie geraten. Wenn ich lese, möchte ich etwas über die Gedanken und Gefühle, die Verhältnisse und Beziehungen der handelnden Personen erfahren. Es ist wenig von mir selbst in den Charakteren, die ich erfinde. Sie müssen die sein, die sie sind, und nicht ein Spiegel meiner selbst.

 

  • Sie hatten eine kleine Minirolle in jeder ihrer Romanverfilmungen. Wie ist das, wenn man in seiner eigenen Erfindung leibhaftig erscheint?Es hat mir viel Spaß gemacht. Und ich habe es sehr genossen, so hautnah und direkt zu sehen, was alles dafür notwendig ist, eine Szene in einem Film zu drehen. Ich fand es spannend, die Dynamik zwischen den Schauspielern und dem Stab zu beobachten und den Spaß, den die Schauspieler an ihrer Arbeit und untereinander haben. Das war eine wirklich großartige Erfahrung in jeder Hinsicht.

 

QUELLE:

Interview mit Nora Roberts – mit freundlicher Genehmigung des Rechteinhabers Das Erste.de